Oben siehst du einen Screenshot meines Tumblr-Profils. Ich kann dir jedoch nicht empfehlen, das Profil zu besuchen. Zwar findet sich dort ein lesenswertes Interview mit dem Kasseler Start-up Betterspace, doch sonst gibt es dort nichts zu sehen. Das wollte ich heute ändern. Doch noch bevor ich einen Buchstaben in meine Tastatur getippt habe, dachte ich erst einmal nach: Warum schreibe ich überhaupt im Netz?
Ich möchte Geschichten erzählen, kein Tagebuch führen. Mein tägliches Leben halte ich nicht für so interessant, als dass ich die ganze Welt daran teilhaben lassen wollte. Ein Tagebuch besteht für mich zudem aus Papier und hat einen Buchdeckel, sodass man es zuklappen kann, um neugierigen Blicken keinen Lesestoff zu bieten. Aus dem gleichen Grund verwahrt man es an einem sicheren Ort.
Das Internet ist für mich hingegen kein geschützter Ort. Es gleicht vielmehr einem historischen Marktplatz: Händler bieten kostbare Waren feil, der Bote übermittelt die neuesten Nachrichten und der Gaukler unterhält die Leute mit abgefahrenen Kunststücken. Alles ist öffentlich und passiert gleichzeitig, sodass ein riesiges Wirrwarr entsteht.
Die Unordung, das Verrückte herrscht. Irgendwo im Gewusel stehe ich nun und erzähle meine Geschichten. Gelegentlich bleibt jemand stehen, hört mir kurz zu und geht weiter zum nächsten Stand. Ich muss laut und verständlich reden, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu bekommen. Doch vor allem müssen die Inhalte stimmen. Dann kommen vielleicht ein paar Leute öfter an meinem Stand vorbei.